Die Nassovia führt die Farben Blau-Weiß-Blau auf weißem Grund.
Die Grafen von Saarbrücken-Commercy führten im Wappen in Blau einen silbernen Löwen. Deren Wappen findet sich auch im Wappen der Fürsten und Grafen Nassau Saarbrücken, die ebenfalls eine blaue Grundfarbe haben, allerdings einen goldenen Löwen. Aus diesen Farben resultieren die blau-weißen Stadtfarben von Saarbrücken. Die Nassovia hat auf Grund ihres dynastischen Namens diese Farben übernommen, allerdings „auf weißem Grund“, als notwendiger Unterschied zu den gleichen Farben des zuvor gegründeten katholischen Studentenvereins Arnulf.
Als farbentragende Verbindung werden die Farben nicht nur in der Fahne, sondern auch im Brustband geführt als äußeres Zeichen unserer Zusammengehörigkeit. Des Weiteren tragen wir blaue Mützen.
Als äußeres Zeichen besonderer Freundschaften innerhalb der Verbindung tauschen die betroffenen Bundesbrüder sogenannte „Zipfel“ aus.
Nassovia Mütze
Zipfel
Unsere Prinzipen
Unser Wahlspruch lautet:
Wahrheit, Freiheit, Freundschaft.
Er versteht sich durch diese Wortwahl von selbst.
Unser Verbindungszirkel:
Der Zirkel vereint den Anfangsbuchstaben N-assovia mit den Wünschen v-ivat, c-rescat, f-loreat, was übersetzt heißt, dass die Nassovia leben, wachsen und blühen möge.
Unser Wappen
Schild: geteilt
oben: in Blau ein mit goldenen Schindeln bestreutes Feld, darin ein wachsender, goldener, doppelschwänziger, goldgekrönter, rotbezungter und rotbewehrter Löwe
unten: gespalten von Blau und Schwarz durch eine gekürzte, eingeschweifte, silberne Spitze, darin ein durchgehendes, rotes Kreuz
vorne: in Blau ein silberner Pfahl, links und rechts je ein silberner, gestümmelter Adler
hinten: in Schwarz ein goldener, rotgekrönter, rotbezungter Löwenkopf
Helm: Stechhelm
Helmdecke: blau-silbern
Helmkrone: blau-silberner Stoffwulst
Helmzier: ein wachsender, goldener, doppelschwänziger, goldgekrönter, rotbewehrter und rotbezungter Löwe, in den Pranken eine blaue, natürliche Feder haltend
Devisen: Das Wappen wird oben und unten von je einer Devise begleitet und zwar:
oben: „Nassovia seis Panier!”, unten: „Wahrheit-Freiheit-Freundschaft”
Der Name der Verbindung rührt von den Grafen von Nassau, die 1353 durch Heirat an die Saar kamen. Zunächst wurden die Güter an der Saar mit denen an Lahn und Main vereint, 1442 aber in eine linksrheinische Linie „Nassau-Saarbrücken” und eine rechtsrheinische „Nassau-Weilburg” geteilt.
Das Wappen der Nassovia ist durch die Namensgebung landschaftlich und dynastisch gebunden. Dabei muss man wissen, dass das „Saargebiet” nach dem ersten Weltkrieg aus Teilen der Preußischen Rheinprovinz und aus Teilen der bayerischen Rheinpfalz aus dem Deutschen Reich herausgeschnitten wurde. Gehen wir noch weiter zurück, vor die französische Revolution von 1789, die in ihren Auswirkungen die Kleinstaaterei beseitigte so teilten sich viele kleine und größere Herrschaften das Gebiet des heutigen Saarlandes. Davon sind die bedeutendsten die, die im heutigen Nassovenwappen dargestellt sind.
Genau deshalb dominiert in der Helmzier sowie oben im Wappenschild der goldene Löwe der Grafen von Nassau (vgl. Wappen der Fürsten Nassau-Saarbrücken, hier steht dieser Löwe im Mittelschild).
Die enge Bindung der Nassovia an das Saarland wird weiterhin dadurch symbolisiert, dass außer dem Nassauer Löwen auch Wappenteile der anderen ehemaligen Herrschaften im Raume Saar abgebildet sind: So führt das von der Mosel stammende Adelsgeschlecht von der Leyen einen silbernen Pfahl in Blau. Dieses Adelsgeschlecht kam 1456 durch Heirat zu Besitztümern im Bliesgau, rund um Blieskastel. Die Herzöge von Lothringen, deren Gebiet zeitweise über Trier bis nach Koblenz reichte, führten in Gold drei silberne Adler (alérions) auf rotem Schrägbalken.
Wappen von der Leyen, Wappen Lothringen
Die Kurfürsten und Erzbischöfe von Trier, kurz „Kurtrier” genannt, führten nachweislich seit dem 13. Jh. in Silber ein durchgehendes rotes Kreuz. Deren weltliches Herrschaftsgebiet existierte bis 1803 und umfasste ebenfalls Gebiete des heutigen Saarlandes. Die Wahl des Kreuzes zum Sinnbild erklärt sich bei einem geistlichen Staatswesen von selbst. Die Farben Rot-Weiß sind sehr alt. Unter diesen Farben zogen u.a. auch die geistlichen Fürsten ins Feld.
Im Wappen der Rheinischen Pfalzgrafschaft, kurz „Kurpfalz” genannt, ein Territorium, das ebenfalls bis 1803 existierte und ebenfalls Teile des heutigen Saarlandes umfasste, finden wir in Schwarz einen goldenen Löwen. Dieser pfälzische Löwe ist neben den weiß-blauen Rauten das Wappen der Wittelsbacher. Wir finden ihn auch in deren bayerischer Linie (vgl. Wappen Herminonia München), wie umgekehrt die pfälzischen Linien die bayerischen Schrägrauten führten.
Bis auf das Wappen der Grafen von der Leyen finden wir alle übrigen Wappenteile des Nassovenwappens auch im Landeswappen des Saarlandes,welches 1956 nach dem Anschluss an die Bundesrepublik Deutschland geschaffen wurde.
Die blau-silbernen Helmdecken betonen nochmals die Bindung an Saarbrücken und spiegeln gleichzeitig die blau-weiß-blauen Farben der Verbindung wider. Die Helmzier wiederholt heraldisch korrekt das Hauptfeld des Wappens; die blaue Schreibfeder versinnbildlicht Fleiß und Gelehrsamkeit. Die Farben der Nassovia finden wir nur indirekt im Feld 3. Sie sind identisch mit den Farben der Grafschaft von der Leyen, nämlich blau-weiß(silbern)-blau, weshalb das korrekte Nassovenband fünfstreifig ist: Blau-Weiß-Blau auf weißem Grund. Die Erklärung ist einfach. Auf dem Gründungsconvent am 3. Januar 1956 stand nur eine Farbkombination zur Abstimmung, nämlich Blau-Weiß-Blau 1. Die Stadtfarben von Saarbrücken sind Blau-Weiß, wie die Farben der Grafen von Saarbrücken-Commercy. Allerdings waren damals diese Farben an der Universität durch den KStV Arnulf im KV, der am 15.11.1949 gegründet wurde, schon vertreten 2. Die Gründungsburschen mussten daher eine Änderung machen und legten die Farben einfach auf „weißen Grund” mit silberner Perkussion. So ist das korrekte Nassovenband fünfstreifig, wie wir es auch in den ersten Semestern vorfinden. Wegen der Sonderanfertigung wurde dieses Band zu teuer. Zuerst wurde der „weiße Grund” weggelassen, damit waren die Farben wiederum identisch mit denen des Arnulf, was nicht ganz so tragisch war, da diese Verbindung zwar farbenführend ist, aber nicht farbentragend. Als einfachste Lösung beschloss der Burschenconvent später, die silberne Perkussion wegzulassen, damit lagen die blau-weiß-blauen Farben wieder auf „weißem Grund”. Auf den Devisen lesen wir den Namen und den Wahlspruch der Verbindung.
1) Rudolf Werkle, Gründungssenior, Die Gründung, in „Ein Strohfeuer oder 60 Jahre Burschenschaft Nassovia im Schwarzburgbund zu Saarbrücken“, S. 84, Herausgeber Riotte, 2017
2) Peter Nest, 50 Jahre, der Katholische Studentenverein Arnulf im KV zu Saarbrücken, 1999, Dominicus Rhode Verlag